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Der Rückruf wird Volkswagen noch Monate beschäftigen. Aber auch bei den Kunden sind viele Fragen offen. Hier die wichtigsten Antworten zum Skandal.

Wie erfahre ich, ob mein Auto betroffen ist?

In Deutschland sollen rund 2,4 Millionen VW-Autos manipuliert worden sein. Betroffenen Kunden werden von Volkswagen per Post informiert, wann ihre Fahrzeuge in die Werkstatt müssen. Wer früher wissen will, ob das eigene Auto betroffen ist, kann auf der Seite der Marken Volkswagen, Audi, Skoda und Seat seine Fahrgestellnummer überprüfen lassen.

Wie läuft die Rückrufaktion?

Der Rückruf verläuft deutlich schleppender als anfangs geplant. Der Pick-up Amarok rief Volkswagen schon Anfang Januar zurück in die Werkstätten. Im Mai startete dann auch der Rückruf für den Golf. Doch immer noch sind längst nicht alle Fahrzeuge repariert: insbesondere die technische Lösung für den Passat wurde vom Kraftfahrtbundes mehrfach abgelehnt.

Was will Volkswagen an den Motoren genau ändern?

Die Umrüstung ist auch deshalb kompliziert, weil der betroffene Motortyp EA 189 in zahlreichen Kombinationen und Ländervarianten verbaut ist. In seinen bisher präsentierten Lösungen plant der Konzern ein Update für die 2.0-Liter-Modelle. In den 1,6-Liter-Modellen soll ein so genannter Strömungstransformator den Verbrennungsprozess optimieren und so die Emissionen senken.

Werden die Autos dann sauberer, aber dafür langsamer?

Durch die Umrüstung könnten sich die Leistung und der Spritverbrauch ändern, fürchten Experten. Bisher betont VW-Chef Müller aber, dass die Umrüstung keine Nachteile für die Kunden haben soll.

Gibt Volkswagen eine Garantie, dass kein Nachteil durch den Rückruf entsteht?

Volkswagen hat erklärt, dass den Kunden keine Nachteile durch die technische Umrüstung entstehen. Statt von einer Garantie spricht VW aber von einer „Garantiegleichheit“. Vor allem, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, beweisen zu müssen, dass Schäden am Motor nicht auf den Rückruf zurückzuführen sind. Offiziell teilt der Konzern mit: „Volkswagen garantiert jedem Kunden, dass an seinem Fahrzeug durch die technischen Maßnahmen keine Verschlechterung hinsichtlich Kraftstoffverbrauch, CO2-Emissionen, Motorleistung und Drehmoment sowie Fahrzeugakustik eintritt.“

Muss VW trotz Umrüstung Schadenersatz an Autobesitzer zahlen?

Das klären derzeit die Gerichte. Während US-Kunden von VW mit Schadenersatz entschädigt werden, ist der Konzern in Europa dazu nicht bereit. Begründet wird das mit den unterschiedlichen rechtlichen Voraussetzungen. Einige Kunden ziehen deswegen vor Gericht. Die bisherigen Urteile kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.

Bekommen Kunden einen Leihwagen, während ihr Auto überholt wird?

Autohersteller sind dazu nicht gesetzlich verpflichtet, sagt Gabriele Emmrich von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. Volkswagen hat aber schon angekündigt, die Mobilität ihrer Kunden während des Rückrufs sicherzustellen. Andere Autohersteller wie Toyota hatten einen solchen Service bei Rückrufen in der Vergangenheit schon angeboten, allerdings ging es da um weniger Autos als bei Volkswagen.